Über die Kisten hinaus: Die Perspektive einer weiblichen Führungskraft in der Logistik

Blogeintrag
Sarah Harvey, Standortleiterin von Radial in Großbritannien, teilt ihre Erfahrungen als Frau in der Logistik und hebt ihren Aufstieg in einer traditionell männlich geprägten Branche hervor. Sie betont die Bedeutung eines wirklich inklusiven Arbeitsplatzes, an dem die Beiträge jeder Person geschätzt werden. Ihr Rat an Frauen, die eine Karriere in der Logistik in Betracht ziehen: Sie sollten sowohl die Chancen als auch die Herausforderungen annehmen, offen für kontinuierliches Lernen bleiben und ihre einzigartigen Stärken in dieses sich entwickelnde Feld einbringen.

Als herausragende Persönlichkeit unter Frauen in der Logistik hat Sarah Harvey, Standortleiterin von Radial in Großbritannien, eine erfolgreiche Karriere in einer traditionell von Männern dominierten Branche aufgebaut. Sie leitet die Betriebsabläufe mit starkem Fokus auf Wachstum, Vielfalt und Innovation. Mit über 20 Jahren Erfahrung in verschiedenen Positionen bringt sie eine einzigartige Perspektive auf den Logistiksektor mit. Sie betont die Bedeutung von praktischer Erfahrung und einem unterstützenden, inklusiven Arbeitsumfeld. Ihre Einblicke unterstreichen die Notwendigkeit echter Inklusion, bei der alle Stimmen gehört und geschätzt werden.

Ansatz zur Führung

Wie führen Sie Teams in diesem männlich geprägten Umfeld? Welche besonderen Stärken bringen Frauen mit?

Sarah: Es ist gar nicht so stark von Männern dominiert, wie man vielleicht denkt. Zwar bin ich die einzige weibliche Standortleiterin bei Radial, aber wir haben viele weibliche Teamleiterinnen und Kolleginnen im operativen Bereich. In jeder Organisation ist Vielfalt entscheidend. Unterschiedliche Menschen bringen unterschiedliche Perspektiven mit. Frauen in der Logistik bringen oft Kreativität, pragmatisches Denken und besondere Kommunikationsstile ein. Es ist jedoch wichtig anzuerkennen, dass jeder – unabhängig vom Geschlecht – verschiedene Stärken mitbringt. Letztendlich glaube ich, dass immer die beste Person für den Job im Vordergrund stehen sollte, unabhängig von Geschlecht, Alter oder Herkunft.

Was ist Ihr Führungsstil und Ansatz?

Sarah: Mein Führungsstil wurde durch meine Berufserfahrungen geprägt. In der Kundenbetreuung habe ich gelernt, effektiv mit internen und externen Gruppen zu kommunizieren. Die Arbeit im Callcenter hat mein Verständnis für die Kundenerfahrung geschärft. Im Projektmanagement und während des Onboardings habe ich meine organisatorischen Fähigkeiten weiterentwickelt. Der Vertrieb hat mir Einblicke in die geschäftliche Seite des Unternehmens gegeben und gezeigt, wie wir unsere Dienstleistungen differenzieren können.

Insgesamt lege ich Wert auf klare Kommunikation, Problemlösung, das Verständnis der Customer Journey und die Zusammenarbeit mit Teams, die unterschiedliche Bedürfnisse haben. Es ist wichtig, beide Seiten einer Herausforderung zu verstehen.

Chancen und Balance bei Radial

Sie hatten verschiedene Rollen bei Radial. Wie würden Sie die Wachstumschancen beschreiben?

Sarah: Wenn es um Wachstum geht, gibt es viele Möglichkeiten, nicht nur bei Radial, sondern auch innerhalb der bpostgroup. Unser Fokus liegt darauf, die beste Person für die jeweilige Position zu finden. Es gibt immer Raum für Weiterentwicklung, und dabei zählen die Fähigkeiten und Erfahrungen, die Sie in die Rolle einbringen. In dieser Branche ist praktische Erfahrung genauso wichtig wie eine formale Ausbildung.

Sind Vielfalt und Inklusion zentrale Elemente der Denkweise von Radial?

Sarah: Radial leistet hervorragende Arbeit, um Vielfalt und Inklusion zu fördern. Ich habe nie Probleme damit gehabt und setze mich aktiv dafür ein, Vielfalt in meinen Teams zu unterstützen. In den letzten Jahren gab es verschiedene Initiativen, die darauf abzielten, ein gerechteres und einladenderes Umfeld zu schaffen. Einige davon haben weibliche Führungskräfte gefördert. Es ist jedoch wichtig, dass solche Initiativen richtig umgesetzt werden, um eine umgekehrte Diskriminierung zu vermeiden. Der Fokus sollte immer darauf liegen, die richtigen Personen basierend auf ihren Fähigkeiten in Rollen zu platzieren – nicht nur, um eine Quote zu erfüllen.

Können Sie einige der größten Herausforderungen nennen, denen Sie als Frau bei Radial begegnet sind, und wie Sie diese gemeistert haben?

Sarah: Die Work-Life-Balance war für mich die größte Herausforderung, aber das ist nicht einzigartig für die Logistikbranche. Es ist etwas, dem viele Frauen in jeder Branche begegnen. Es war besonders schwierig, als meine Kinder noch klein waren. Dennoch hatte ich immer Flexibilität, wie zum Beispiel Teilzeitarbeit, Homeoffice-Optionen und die Möglichkeit, meinen Zeitplan für Termine anzupassen. Radial hat mich dabei unterstützt, diese Flexibilität zu nutzen. Operative Rollen können anspruchsvoller sein, aber mit der richtigen Unterstützung und Flexibilität sind sie gut zu bewältigen.

Sarah, die einzige weibliche Standortleiterin von Radial Europe, leitet den Standort in Manchester. In nur zwei Jahren verwandelte sie diesen von einem defizitären in einen profitablen Betrieb. Dabei führte sie ihr Team erfolgreich durch die Herausforderungen und Unsicherheiten der COVID-Zeit.

Die Zukunft der Frauen in der Logistik

Wo sehen Sie die Zukunft der Frauen in der Logistik?

Sarah: Ich halte sie für äußerst vielversprechend, besonders im Hinblick auf das Wachstum des Ecommerce. Allerdings muss dies schon in Schulen und Hochschulen beginnen, um das Bewusstsein zu schärfen, da viele, mich eingeschlossen, eher zufällig in dieser Branche landen und nicht aufgrund einer gezielten Karrierewahl. Das Wachstum des Ecommerce sowie der Einfluss von sozialen Medien und Influencern machen die Logistikbranche für alle immer attraktiver.

Welchen Rat würden Sie Frauen geben, die eine Karriere in diesem Sektor in Erwägung ziehen?

Sarah: Mein Rat an andere Frauen lautet: Springt einfach rein. Dies ist eine dynamische und herausfordernde Branche, die sich ständig mit neuen Technologien weiterentwickelt. Innovationen wie Automatisierung, Künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeitsinitiativen schaffen neue Chancen für alle. Die Branche ist wettbewerbsintensiv, aber gerade das eröffnet weitere Wachstumsmöglichkeiten. Persönlich lerne ich immer noch dazu und entwickle mich weiter, besonders in Bereichen wie Automatisierung und KI, um meinem Team zu helfen, zu künftigen Führungskräften zu wachsen.

Sarah Harvey, Standortleiterin, Manchester

Sarah ist eine erfahrene Fachkraft mit umfassender Erfahrung in der Kundenbetreuung, im Vertrieb und in den Betriebsabläufen der E-Commerce-Branche. Als Standortleiterin für Großbritannien bei Radial leitet sie strategische Initiativen und überwacht die Kundenakquise, den Kundenerfolg und die Vertriebsoperationen. Sarah setzt sich dafür ein, den erfolgreichen Start neuer Kunden in ganz Europa zu gewährleisten, bestehende Kundenbeziehungen zu pflegen und das Umsatzwachstum durch maßgeschneiderte Lösungen voranzutreiben. Durch ihre vielfältige Erfahrung und Expertise ist Sarah eine wertvolle Ressource, um den Erfolg und das Wachstum von Radial und seinen Kunden zu fördern.